Fachtagung „Berufliche Teilhabe im SGB II – Eingliederung von Menschen mit schwerer Behinderung“

Foto: Rena Wißmeier

Soziales
12 Nov
Dienstag, 12. November 2013
Rund 120 Vertreter hessischer Jobcenter und Akteure aus dem Bereich berufliche Teilhabe von Menschen mit schwerer Behinderung kamen am 2.10.2012 in Groß-Gerau zu einer gemeinsamen Fachtagung des Hessischen Sozialministeriums, des Hessischen Städtetags sowie des Hessischen Landkreistags zusammen, um gemeinsam über neue Wege und Ansatzpunkte zur Unterstützung und Integration der Betroffenen zu beraten.

Der beruflichen Teilhabe und Gleichstellung von Menschen mit und ohne schwerer Behinderung kommt in den Kommunalen Jobcentern eine sehr große Bedeutung zu. Auch wenn der Arbeitsmarkt wieder aufnahmefähiger geworden ist in den letzten Jahren, gelingt Menschen mit schwerer Behinderung eine Integration in den ersten Arbeitsmarkt häufig nicht so leicht wie nicht behinderten. Unsicherheiten seitens der Arbeitgeber führen oft dazu, dass Türen von vorneherein verschlossen bleiben.

Der Beitrag eines erfolgreichen blinden Sportlers und Diplom-Psychologen gewährte Einblicke in ein Leben mit schwerer Behinderung und verdeutlichte, welche Erfolge dennoch – oder gerade deshalb? – zu bewerkstelligen sind, wenn man Vertrauen in das eigen Können hat und trotz Rückschlägen nicht aufgibt, den eigenen Weg zu finden und zu gehen. Jemand mag selbstverständliche Fähigkeiten nicht besitzen oder verloren haben, aber es werden andere hinzugelernt. Neue Formen der Innovationsfähigkeit, Durchhaltevermögen, Kampfgeist und Selbstständigkeit können dazu zählen, wenn einen ein Unfall oder eine Erkrankung zwingt, das ganze Leben umzustrukturieren und neu anzufangen.

Die Erfahrung der Besucher der Fachtagung zeigte einhellig, dass gerade Menschen mit schwerer Behinderung vermeintliche Defizite durch ein enormes Maß an Leistungsbereitschaft, Motivation und Identifikation mit dem Arbeitgeber auszugleichen imstande sind. Was es hierfür häufig jedoch benötigt, ist ein ausreichendes Maß an Zeit, Offenheit und den gesetzlichen Rahmen für Erprobungsmöglichkeiten.

Dass es für alle Seiten ein Erfolg sein kann, wenn nicht im Fokus steht, Quoten zu umgehen oder zu erreichen, sondern Menschen mit schwerer Behinderung als Bereicherung im Unternehmen zu betrachten, zeigten erfolgreiche Beispiele aus der Praxis wie der Träger des Landespreises Beschäftigung und Integration schwerbehinderter Menschen 2012, die Main IT GmbH, und auch das Projekt "Neue Wege" der Landeshauptstadt Wiesbaden. Bei diesem Projekt arbeiten die kommunale Beschäftigungsförderung und das kommunale Jobcenter eng zusammen, um die Betroffenen bei einen nachhaltigen (Wieder-)Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt zu unterstützen.

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass bereits vieles getan wird, um eine für alle Akteure und Beteiligten gelungene und vor allem nachhaltige Integration in das Arbeitsleben zu erreichen, aber auch, wo noch zusätzliche Potentiale erschlossen werden können, beispielsweise in der engen Zusammenarbeit mit den Schwerbehindertenvertretungen der regional ansässigen Unternehmen.

Weitere Informationen zur Fachtagung finden Sie unter www.hessenoption.de.

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