Grußwort zur Verbandsversammlung des Hessischen Volkshochschulverbandes am 15.3.2019 in Offenbach am Main

Bild: Stadt Frankfurt am Main

Bildung, Kinder und Jugend
15 Mär
Freitag, 15. März 2019
Präsident des Hessischen Städtetages, Bürgermeister und Stadtkämmerer Uwe Becker

Hessen ist bei der Weiterbildungsteilnahme ganz weit vorne – nur in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz stand Weiterbildung noch höher im Kurs – so nachzulesen im Weiterbildungsbericht 2018 der Bertelsmann-Stiftung.

Den größten Anteil daran haben die 32 Volkshochschulen in Hessen.
UND – es waren die großen Städte, die vor 100 Jahren die Notwendigkeit der Erwachsenenbildung erkannten und – wie Offenbach – Volkshochschulen einrichteten. Sieben Städte sind es in Hessen, die nach Informationen des Deutschen Volkshochschulverbandes im Jahr 2019 ihr hundertjähriges Jubiläum feiern können.
 
100 Jahre Volkshochschule Offenbach, dazu gratuliere ich als Präsident des Hessischen Städtetages und als Frankfurter gerne.
Es war kein Zufall, dass die kommunal Verantwortlichen in der jungen ersten deutschen Demokratie sogleich erkannt haben, wie wichtig Bildung auch nach der Schulzeit ist.
Es ist auch das hundertjährige Bekenntnis dazu, Erwachsenenbildung in öffentlicher Verantwortung anzubieten.
In Frankfurt liegen die Wurzeln der Volkshochschulbildung noch länger zurück. Sie reichen in die frühen Jahre der Kaiserzeit im damals preußischen Frankfurt.

Der Weiterbildungspakt hat das lebensbegleitende Lernen durch öffentlich getragene Erwachsenenbildungsträger politisch nachdrücklich gewichtet und seine Bedeutung unterstrichen – nicht nur in Fragen der Finanzierung.
Der Hessische Städtetag geht davon aus, dass auch die Koalition des 20. Landtags an dieser Stelle weiter arbeiten und die öffentlichen Weiterbildungsträger stärker als bisher fördern wird.
Die beiden Koalitionsfraktionen haben diesen Weg offenkundig als so selbstverständlich angesehen, dass sie eine kontinuierliche und stärkere Finanzierung der öffentlichen Erwachsenenbildung nicht mehr ausdrücklich im neuen Koalitionsvertrag verankern mussten.

Hessische Städte als Träger der Erwachsenenbildung und die Volkshochschulen verfolgen gemeinsam das Ziel, die Erwachsenenbildung in unseren Kommunen zu stärken und fortzuentwickeln.

Sie leisten dafür im Bundesvergleich einen überdurchschnittlichen finanziellen Beitrag:
So hat das Land Hessen in 2016 die Volkshochschulen zu 7,6 Prozent gefördert: Der Bundesdurchschnitt lag bei 13,5 Prozent. Hessen befindet sich damit im Bundesvergleich an vorletzter Stelle.
Der Förderanteil der Kommunen lag hingegen bei 37,5 Prozent und ist damit im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um 5 Prozent gestiegen.
Im bundesdeutschen Durchschnitt förderten Kommunen mit 27,2 Prozent, also um 10 Prozent weniger.
Wir im Hessischen Städtetag meinen, das ist gut angelegtes Geld, eine Investition in die Zukunft.

Volkshochschulverband und Städtetag arbeiteten in der Interessenwahrung gegenüber der Landespolitik gut zusammen. Verbandsdirektor Herr Dr. Christoph Köck ist in den vergangenen Jahren oftmals Gast im Schul- und Kulturausschuss des Hessischen Städtetages gewesen, zuletzt am 14.2.2018 zur Sitzung hier in Offenbach.

Gemeinsame Themen der letzten Jahre waren vor allem

  • das Weiterbildungsgesetz,
  • die Bildungspartnerschaft mit Schulen,
  • HESSENCAMPUS,
  • Alphabetisierungskurse,
  • der Weiterbildungspakt und natürlich
  • die Sprach- und Integrationskurse für erwachsene Flüchtlinge.


Herrn Dr. Köck und seinem Team in der Geschäftsstelle des Hessischen Volkshochschulverbandes sage ich im Namen des Hessischen Städtetages herzlichen Dank für die gute Zusammenarbeit!
Volkshochschulen sind zentrale Partner im kommunalen Bildungsmanagement im Netzwerk mit Arbeitsagenturen, Migrationsagenturen, beruflichen Schulen und kommunalen Koordinationsstellen. Die Leistungskraft und Dienstleistungsqualität der hessischen Volkshochschuleinrichtungen kommen hier zum Ausdruck.

Gerade bei der Bildung von Flüchtlingen haben die hessischen Volkshochschulen gezeigt, wie engagiert sie neue Herausforderungen aktiv angehen. Bereits 2005 haben sie Integrationskurse eingeführt. Im Jahr 2016 bildeten diese Kurse im Durchschnitt 36 Prozent der vhs-Kursstunden in Hessen ab.
Damit sind die Volkshochschulen ein ganz wichtiger Baustein in der Sprachförderkette und Integration der in Deutschland ankommenden Menschen.

Das bedeutete für die Volkshochschulen in den vergangenen Jahren aber auch, dass sie für „Deutsch als Fremdsprache“ andere Angebote wie z.B. die politische Bildung zurückstecken und Personal in den Integrationsbereich verlagerten.
Offene Programme haben sie in geschlossene Programme verschoben.
Neue Unterstützungsstrukturen haben sie aufgebaut.

Aber auch anderen, neuen Herausforderungen stellen sich die Volkshochschulen. Hervorzuheben ist das Thema Digitalisierung.
Darin zeigt sich, dass die hessischen Volkshochschulen Garant für eine lebendige, gesellschaftsorientierte Erwachsenenbildungspolitik in Hessen sind.

Der Hessische Städtetag bietet auch dabei weiterhin gute Zusammenarbeit an und dankt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Volkshochschulen für ihre engagierte Arbeit.

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25.04.24 | 10:00 Uhr

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25 Apr

25.04.24 | 10:00 Uhr

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