Erfolgreiche Fachtagung "Flüchtlinge – eine Herausforderung für das SGB II" in Hofheim am Taunus

Soziales
10 Dez
Donnerstag, 10. Dezember 2015
Rund 160 Teilnehmer sind auf Einladung von Hessischem Städtetag und Hessischem Landkreistag in Kooperation mit dem Land Hessen am 9. Dezember 2015 in das Kreishaus des Main-Taunus-Kreises gekommen, um sich mit den Zugängen und Übergängen von Flüchtlingen in die Verfahren nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch zu beschäftigen.

Rund 160 Teilnehmer sind auf Einladung von Hessischem Städtetag und Hessischem Landkreistag in Kooperation mit dem Land Hessen am 9. Dezember 2015 in das Kreishaus des Main-Taunus-Kreises gekommen, um sich mit den Zugängen und Übergängen von Flüchtlingen in die Verfahren nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch zu beschäftigen.

Nach den Grußworten von Gastgeber und kommunalen Spitzenverbänden konnte Ministerialdirigent Bertram Hörauf, Leiter der Abteilung III im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, Herausforderungen und Forderungen skizzieren. Er wies zurecht darauf hin, dass die vom Bund bereitgestellten 760 Millionen Euro für Eingliederungs- und Verwaltungskosten bundesweit nicht das letzte Wort sein können. Arbeiten zu können sei – nach Prof. Dietrich Thränhardt – nicht nur Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch für soziale Anerkennung und Achtung, für gleichberechtigte soziale Integration und damit für soziale Kohärenz. Beschäftigung bringe neue Perspektiven und Sicherheiten und trage damit auch zur Bewältigung traumatischer Erinnerungen und Belastungen bei. Mit einem Augenzwinkern zitierte er sodann in Sichtweise der Feier „500 Jahre Reformation“ (Ende der Lutherdekade) Martin Luther: „Die Arbeit gehört zum Menschen, wie der Flug zum Vogel“.
Zuvor hatte Prof. Dr. Boris Nieswand von der Universität Tübingen über die Herausforderung einer Einwanderungsgesellschaft gesprochen und dabei interessante Ergebnisse seines Forschungsschwerpunktes „Diversität und Gesellschaft“ präsentiert.

Den Abschluss des Vormittags bildete das Referat von Peter Weißler von der Regionaldirektion Hessen,
in dem die aktuelle Sichtweise der Bundesagentur sowie deren Angebote im Zentrum standen.

Nach der Mittagspause und einer interkulturellen Schulung aller Teilnehmer durch Bedia Gürliyen vom Schulungsteam der Landeshauptstadt konnten die Tagungsteilnehmer in fünf Workshops einzelne Schwerpunktthemen mit kompetenten Fachleuten aus Städten, Landkreisen und Regierungspräsidium diskutieren. In einem Workshop wurde mit einer ehemaligen Asylsuchenden gesprochen, die mitteilen konnte, dass das Kinderprogramm im Fernsehen ihre Sprachförderung war und das schlimmste das Ungewisse und das Abwarten war. Sie spricht heute fließend deutsch und ist schon lange in Gesellschaft und Arbeitsmarkt integriert.

Die Themen der Workshops waren im Einzelnen:

Workshop 1: Übergang Asyl in SGB II – gelungene Übergabe, Schnittstellen, Zusammenarbeit
Workshop 2: Ehrenamt – Ressource bei gelungener Vernetzung? Koordination vor Ort?
Workshop 3: Handlungsstrategien bei Integrationsarbeit mit Flüchtlingen
Workshop 4: Spezielle Bedürfnislage? – erweiterter Bedarf an Beratungskompetenz, Maßnahmen und
                      Angeboten?
Workshop 5: Weg zur Anerkennung – erster Schritt und dann?

Die Moderation der Fachtagung übernahm Michael Hofmeister vom Hessischen Städtetag. Er konnte zum Schluss folgende Ergebnisse festhalten:

  • Schnittstellen aufdecken, überwinden und Zusammenarbeit fördern
  • Ehrenamtskoordination ist wichtig für ein gelungenes Miteinander von Haupt- und Ehrenamt
  • Experimente und Kreativität vor – Integration braucht flexible Handlungsinstrumente in den Sozialgesetzbüchern
  • Kompetenzfeststellung und „Profiling“ von Anfang an – aber nicht doppelt und dreifach, sondern abgestimmt unter allen beteiligten Akteuren
  • Sprachförderung ist wichtig – aber: Transparenz und Abstimmung der Angebote
  • Verwaltungsvereinfachung denken
  • Datengrundlagen und Datenerhebungen abstimmen, überprüfen – für Validität sorgen
  • Auf Bereitschaft und Potentiale der Gesellschaft und der Asylsuchenden setzen – Verfahren erklärbar umsetzen – Wertschätzung der (ausländischen) Qualifikationen
  • flexible Brückenmaßnahmen bis zur Arbeitsaufnahme neu erfinden


Lang anhaltender Beifall am Ende für den gastgebenden Main-Taunus-Kreis, die Referenten und das Vorbereitungsteam der Geschäftsstellen der Kommunalen Spitzenverbände um Rena Wißmeier und Felix Würfel.

Alle Materialien sind unter www.kjc-hessen.de zu finden.

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