Rund 120 Vertreter hessischer Jobcenter kamen am 10.10.2012 in Fulda zu einer

gemeinsamen Fachtagung des Hessischen Sozialministeriums, des Hessischen Städtetages sowie des Hessischen Landkreistages zusammen, um gemeinsam über neue Wege und Ansatzpunkte zur Unterstützung und Integration der Langzeitleistungsbezieher im SGB II zu beraten.

Als Langzeitleistungsbezieher werden im SGB II erwerbsfähige Leistungsberechtigte bezeichnet, die in den vergangenen 24 Monaten mindestens 21 Monate nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II) hilfebedürftig waren. Die Gruppe der Langzeitleistungsbezieher macht in Hessen annähernd zwei Drittel der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten aus. Trotz guter Vermittlungsquoten der Jobcenter hat sich daran in den letzten Jahren nichts signifikant verändert. Personen im Langzeitleistungsbezug profitieren nicht im gleichen Maße vom wirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland wie andere Arbeitssuchende.

Dass die Langzeitleistungsbezieher eine äußerst heterogene Gruppe sind, zeigten die präsentierten Auswertungen der Statistik. So geht beispielsweise ein Drittel der Betroffenen einer Erwerbstätigkeit nach. Es müssen daher in jedem Einzelfall die individuellen Gründe für den Langzeitleistungsbezug hinterfragt werden.

Die verschiedenen Facetten bieten differenzierte Ansatzpunkte. Der Unterstützungsbedarf ist sehr unterschiedlich.

Vorgestellt wurden Modelle wie beispielsweise ein systemisches Coaching von Bedarfsgemeinschaften und eine ganzheitliche Aktivierungsmaßnahme für Jugendliche. In Fachforen wurden Impulse und Möglichkeiten diskutiert und konkretisiert. Als Fazit bleibt festzuhalten, dass noch lange nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind und zukünftig neben Integrationsbemühungen bei arbeitsmarktnahen Leistungsberechtigten ein immer umfassenderes Repertoire an sozialpädagogischen Begleitungen von den Jobcentern geleistet und organisiert werden muss, um so auch den Leistungsberechtigten gerecht zu werden, die multiple Unterstützung benötigen.

Weitere Informationen zur Fachtagung finden Sie ab Ende des Monats unter hessenoption.de.